Mittel gegen Haarausfall (Haarwuchsmittel)

Kreisrunder Haarausfall

Kreisrunder Haarausfall zeigt sich durch scharf begrenzte kahle Stellen auf der Kopfhaut. Der Durchmesser der Kreise liegt zwischen zwei und sechs Zentimetern. Die Ursache für den Haarausfall, auch Alopecia Areata genannt, ist unbekannt. In Deutschland leiden mehr als 1,4 Millionen Menschen unter dem örtlichen begrenzten Haarausfall. Besonders Männer und Kinder sind betroffen. Obwohl kreisrunder Haarausfall nicht mit weiteren Symptomen einhergeht, ist der Leidensdruck für die Betroffenen häufig sehr hoch. Abhilfe können Haarwuchsmittel mit dem Wirkstoff Finasterid schaffen.

Bisher wurden die genauen Ursachen für das spontane Auftreten der kahlen Stellen auf der Kopfhaut noch nicht erforscht. Die Stellen sind oval oder kreisförmig und oft geht ein Juckreiz mit dem Auftreten einher. Bei rund 25 Prozent der Betroffenen treten nur ein bis zwei kahle Stellen auf. Kreisrunder Haarausfall gilt als Autoimmunerkrankung. Man geht davon aus, dass die T-Zellen des Körpers, die für die Immunabwehr zuständig sind, sich gegen den eigenen Körper richten und die Haarfollikel angreifen. Die Zellen erkennen die Haarfollikel nicht als zum Körper zugehörig. Sieg gehen davon aus, dass es sich um Eindringlinge handelt, die bekämpft werden müssen. Das Haarwachstum wird behindert und die Haare fallen aus. Stress oder eine schwere Erkrankung können zu einer Fehlfunktion der T-Zellen führen. Vermutet wird, dass auch eine Schilddrüsenerkrankung Alopecia Areata auslösen kann. Mangelerscheinungen können das Auftreten von Haarausfall ebenfalls begünstigen. Kupfer- oder Eisenmangel lässt die Haare brüchig werden, während fehlende Vitamine A und C die Haarwurzel schädigen können. Kreisrunder Haarausfall ist reversibel, die Haarwurzeln werden nicht komplett zerstört. Es liegt eine Wachstumsstörung vor, die Haarbildung selbst ist nicht betroffen. Wenn sich das fehlerhaft arbeitende Immunsystem von selbst reguliert, beginnen die Haare auch ohne ein Mittel gegen Haarausfall wieder zu wachsen.

Kreisrunder Haarausfall zeichnet sich durch drei verschiedene Verlaufsformen aus: In vielen Fällen kommt es nach einiger Zeit zu einer spontanen Heilung und die kahlen Stellen verschwinden. Bei anderen Betroffenen wird der Haarverlust chronisch und tritt immer wieder auf. Im schlimmsten Fall verlieren die Betroffenen die gesamten Haare, es kommt zur totalen Alopezie. Innerhalb der ersten drei Jahre nach Auftreten der kreisrunden Stellen konnte in sehr vielen Fällen eine spontane Wiederbehaarung beobachtet werden. Bei rund der Hälfte der Betroffenen trat die Alopezie nach einiger Zeit wieder auf.

Welches Mittel gegen Haarausfall?

Auch erbliche Faktoren spielen bei Haarausfall eine Rolle. Bei Männern zeigt sich dieser häufig als Auswirkung der androgenetischen Alopezie. In Deutschland haben 60 bis 80 Prozent aller Männer mit erblich bedingtem Haarausfall zu kämpfen. Eine Überempfindlichkeit gegen das Hormon Dihydrotestosteron verkürzt die Wachstumsphase des Haars, was zu einer Verkümmerung der Haare führt. Mit einem Medikament gegen Haarausfall kann die Bildung des Hormons unterdrückt werden.

Im Schnitt hat jeder Mensch zwischen 75.000 und 150.000 Haare auf dem Kopf. Das Haar wächst aus der Haarwurzel, der sogenannten Papille, heraus. Lediglich der Haarschaft und die Haarspitze ragen aus Epidermis heraus. Verdeckt im Innern befinden sich die Haarwurzel und die Haarzwiebel, die das Haarfollikel bilden. Durch eine stetige Zellteilung wächst das Haar. Das Wachstum kann in drei verschiedene Phasen eingeteilt werden: Während der aktiven Phase wird das Haar aufgebaut, in der Übergangsphase findet in der Haarwurzel keine Zellteilung mehr statt und schließlich fällt das alte Haar aus und ein neuer Follikel wird gebildet. Die Lebensdauer eines Follikels liegt zwischen sechs und acht Jahren.

Werden kahle Stellen auf dem Kopf entdeckt ist guter Rat teuer und ein Mittel gegen Haarausfall ist die erste Wahl jedes Betroffenen. Mit dem Wirkstoff Finasterid erzielt ein Haarwuchsmittel sehr gute Ergebnisse. Finasterid hemmt das Enzym, das Testosteron in das Hormon Dihydrotestosteron, kurz DHT, umwandelt. Der Körper bildet bei Einnahme des Wirkstoff weniger von dem haarwuchsschädigenden Sexualhormon. Dabei hemmt das Haarwuchsmittel Finasterid lediglich das für den Körper ungünstige DHT, alle andere Hormone bleiben unverändert. Auswirkungen auf weitere wichtige Hormonfunktionen wie Muskel- und Knochenwachstum bestehen in der Regel nicht. Gelegentlich konnten eine verminderte Libido und Potenzstörungen beobachtet werden.

Haarwuchsmittel das wirkt

Wer nicht auf Haarwuchsmittel oder Shampoos, die auf die Kopfhaut aufgetragen werden, zurückgreifen will, verlässt sich auf ein Arzneimittel mit dem Wirkstoff Finasterid. Finasteride sind in dem Medikament Propecia enthalten. Dabei handelt es sich um einen verschreibungspflichtigen Wirkstoff. Die Darreichung erfolgt in Tablettenform. Procepia ist als Mittel gegen Haarausfall bei erwachsenen Männern vorgesehen. Bei Frauen erzielt das Haarwuchsmittel keine Wirkung. Eine Einnahme während der Schwangerschaft kann sehr gefährlich sein und eine Schädigung des männlichen Fötus zur Folge haben. In internationalen Studien konnte belegt werden, dass Procepia Haarausfall bei Männer wirksam stoppen konnte. 1215 Männer nahmen als Mittel gegen Haarausfall täglich eine Pille mit dem Wirkstoff Finasterid, bei 83 Prozent der Behandelten konnte der weitere Haarausfall verhindert werden. In einer Vergleichsgruppe erhielten Männer ein Placebo, hier konnte der Haarausfall bei lediglich 28 Prozent der Männer gestoppt werden. Das Mittel verhindert nicht nur den Haarverlust, sondern sorgt durch eine Stärkung des Haarfollikels für ein verstärktes Haarwachstum. Im Rahmen der Studie konnte bei zwei Dritteln der Behandelten eine deutlich erhöhte Haarbildung beobachtet werden. Um eine effektive Wirkung zu erzielen muss das Produkt täglich eingenommen werden. Der Einnahmezeitraum sollte mindestens drei bis sechs Monate betragen. Wird Procepia gegen androgenbedingten Haarausfall eingesetzt, beträgt die Dosis in einer Tablette 1 mg Finasterid. Bei einer Absetzung des Wirkstoffs kann der Haarausfall erneut auftreten.